-
Mit dem Konzept des Kosmogramms trägt die neuere Wissensforschung dem Umstand Rechnung, dass die Bilder, die wir uns von der Welt machen, untrennbar mit ihren materiellen Erscheinungsformen verbunden sind. In seiner hier in einer erweiterten Fassung veröffentlichten Antrittsvorlesung nimmt Jörg Dünne diese Erwägungen auf, aber wendet sie auf die Literatur – als Mittel des Weltbezugs wie seiner Reflexion
-
Dass der Populismus der Rechten nützt, aber für Linke nicht zu gebrauchen ist, ist der zentrale Befund des pointierten Essays Eric Fassins
-
Mit Rückgriff auf Deleuze, Guattari, Simondon und eine Reihe anderer Denker entwickelt die französische Philosophin Anne Sauvagnargues eine Philosophie der Kunst, eine „Ethologie“, die sich auf der Ebene von Zeichen und Affekten bewegt.
-
„Am Tag der Krise“ bezeichnet eine Untersuchungsweise. Es ist der Name eines methodischen Programms. „Der Tag der Krise“ bezeichnet nicht das Thema und nicht der Gegenstand, sondern die Perspektive des Nachdenkens. Es heißt, von der Krise her und auf die Krise hin zu denken.
-
Nie sind die Hoffnungen über die politischen Möglichkeiten einer schwulen Subjektivität und Gemeinschaft größer und die Analyse ihres Scheiterns erbarmungsloser gewesen als in diesem kleinen Text Christian Maurels.
-
Baxstrom and Meyers examine how violence and an unmarked, stubbornly persistent conception of “nature” weave into the fabric of the human in the recent work of three important filmmakers.
-
Die Ausübung von Gewalt gehört zum Begriff des Rechts. Die Gewalt ist aber nicht das „letzte“ Mittel, sondern das Schicksal des Rechts – das Schicksal, die Gewalt unendlich wiederholen zu müssen, dem das Recht seine Einsetzung verdankt.
-
Es waren nicht nur AIDS, ACT-UP und die Politik von Ronald Reagan, die zu Beginn der 1990er Jahre die Entstehung des New Queer Cinema bedingten, sondern auch neue Generationen von Kamerarekordern.
-
Als „Hass der Demokratie“ bezeichnet Jacques Rancière den Zusammenhang zweier beunruhigender Tendenzen unserer politischen Gegenwart.
-
Die beiden in diesem Band vereinten Texte, die Georges Canguilhem Mitte der 1970er Jahre zur Encyclopaedia Universalis beigetragen hat, sind der Geschichte und dem philosophischen Gehalt zweier Begriffe gewidmet, die auch für die Befragung der gegenwärtigen Biowissenschaften bedeutsam sind: Regulation und Leben.
-
Eigentum ist nicht, wie es die bürgerliche Ideologie will, Bedingung für den Gebrauch. Im Gegenteil produziert es, wie Daniel Loick zeigt, unweigerlich einen spezifischen Missbrauch: Sowohl der Dinge als auch der Menschen.
-
In vier Essays analysiert Žižek in Anlehnung an Lacans Psychoanalyse Leitmotive in Opern von Wagner, Janáček, Tschaikowski und Schönberg.
-
In diesem originellen Künstlerbuch begibt sich der Autor auf die Spuren der jahrhundertealten Kulturtechnik des „Bäumebiegens“, die zur Gewinnung von Krummholz für Schiffsbau und Landwirtschaft eingesetzt wurde. Seine Recherche führt ihn auf abenteuerliche Reisen quer durch Europa.
-
Der vorliegende Band, der die Reihe Lacanian Explorations eröffnet, präsentiert erstmals einen der wichtigsten Vorträge Jacques Lacans in deutscher Übersetzung. Er hielt ihn auf der berühmten Strukturalismus-Konferenz, die 1966 an der Johns Hopkins University in Baltimore stattfand.
-
Kafkas Tagebuchaufzeichnungen seiner Besuche in Paris und Weimar zeugen von Weisen des Gehens und Sehens, die eine Stadt auf neue, außergewöhnliche Art entdecken. Die Autoren Friedrich Balke und Rembert Hüser zeichnen die Karte von Kafkas Bewegungen nach und laden den Leser ein, mit Kafkas Augen zu sehen.
-
Das Buch untersucht Goldsteins Konzeption von Organismus, Patient, und menschlichem Selbst anhand der engen Verknüpfung von Goldsteins Tätigkeit als Arzt, Forscher und Epistemologe.
-
Es erscheint auf stark reflektierenden Notebook-Displays, materialisiert sich auf von Fingerabdrücken verschmierten Smartphone-Touch-Screens; es ist heimkinogroß beambar, widerstandslos aufrufbar, generell portabel geworden und oft nur einen Klick von anderen visuellen Streams entfernt, ein Desktop-Fenster unter anderen. Es: das Filmbild.
-
Andreas Fischer-Lescano entwickelt vor dem Hintergrund der Selbstreflexivität der Rechtskraft eine normative Theorie des Rechts.
-
Die Zeit danach ist die Zeit, in der man sich weniger für die Geschichten, ihre Erfolge und ihr Scheitern interessiert, als für das sinnliche Gewebe, aus dem diese geformt werden.
-
Spätestens seit den 1960er Jahren hat die Malerei ihren angestammten Platz auf der Leinwand verlassen und sich auf andere ästhetische Formen hin geöffnet. Trotz ihrer Entdifferenzierung gehört sie aber nach wie vor zu den „Erfolgsmedien“.
-
Gabriele Brandstetter untersucht die weibliche Doppelfigur der Hérodias-Salome vor dem Hintergrund der orientalischen Renaissance, und Beate Söntgen widmet sich dem barocken Erbe, das Eduard Manet genauso wie Flaubert auszeichnet.
-
Die Zweideutigkeit, die seit Anheben der Neuzeit für Kunst konstitutiv und erst spät in der Moderne als solche reflektiert wurde, liegt weder im rhetorischen Austausch dissonanter Bedeutungsaspekte, noch in schierer Unbestimmtheit.
-
Das Volk hat sich in der Moderne als ein politischer Begriff etabliert, der scheinbar umstandslos auch die Plebs, die namenlosen Ausgeschlossenen der Gesellschaft, mit umfasst. Doch genau diese scheinbare Inklusion hat den Gegensatz zwischen Volk und Plebs noch radikalisiert.
-
„Als sie in San Francisco lebte, zwei Jahre lang, wusste sie nicht, dass sie glücklich war. Jetzt lebt sie schon seit über zehn Jahren nicht mehr in San Francisco. Deshalb will sie versuchen, den Bildern das erlebte Glück abzugewinnen.“
-
In Bezug auf das unermessliche Desaster verhält es sich mit der Kunst wie mit dem Spiegel in Vampirfilmen: Sie enthüllt, dass sich uns etwas entzieht, von dem wir glauben, es sei noch vorhanden.
-
Im dritten Band der Flaubert Lectures liest Thomas Schestag die Éducation Sentimentale als Roman gegen die Sprache als Mittel und Inbegriff der Erziehung, die immer durch Sprache zur Sprache, zur Sprachbeherrschung, zu erziehen sucht.
-
Der zweite Band der Flaubert Lectures umfasst zwei Texte namhafter Flaubert-Spezialisten – Jonathan Culler und Jacques Neefs –, die beide der Frage nach der Aktualität Flauberts nachgehen.
-
Die Ausübung von Gewalt gehört zum Begriff des Rechts. Die Gewalt ist aber nicht das „letzte“ Mittel, sondern das Schicksal des Rechts – das Schicksal, die Gewalt unendlich wiederholen zu müssen, dem das Recht seine Einsetzung verdankt.
-
Wo der „Rand“ und wo das „Zentrum“ des Kinos liegen soll, ist heute angesichts einer Unzahl privater und öffentlicher Abspielmöglichkeiten und Erscheinungs-weisen von Filmen unklarer als je zuvor.
-
Félicité, Flauberts normannisches Dienstmädchen von bestürzender Einfalt, hält die Leser seit Generationen in Atem: Moderne Heilige oder Frustrierte im Papageienfieber?
-
Die Aktualität der Kunst ist eine des Begreifens – dies ist die Bestimmung, die im Zentrum von Haverkamps Essay zur Methodologie der Kunst steht.